„DFB-Mobil“ - Wer oder was verbirgt sich hinter?
Das Projekt „DFB-Mobil“ wurde vom Deutschen Fußballbund im Rahmen einer Qualifizierungsoffensive entwickelt und vorbereitet, um so seinen Vereinen zu helfen, die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich zu meistern. Ausgeführt werden die Veranstaltungen aber dezentral durch die Landesverbände und deren lizenzierte Trainerinnen und Trainer, die als „Mobil-Teamer“ bezeichnet werden.
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Seit 2009 fahren bundesweit 30 Mobile und über 300 Mobil-Teamern quer durch die Republik, um den Fußballvereinen vor Ort praktische Hilfestellung für das Kinder- und Jugendtraining zu geben. und den Grundschulen den Fußball im Schulsportunterricht in Form einer altersgerechten Trainingseinheit näher zu bringen. Auf diesem Wege werden den Vereinstrainerinnen und –trainern, die überwiegend keine Trainerlizenz besitzen, Anregungen und Tipps für die Gestaltung ihres Kinder- und Jugendtrainings gegeben und gleichzeitig nachhaltig dafür geworben, dass der Erwerb einer Trainerlizenz im Sinne einer kontinuierlichen Jugendaufbauarbeit unabdingbare Voraussetzung für eine sportlich erfolgreiche Vereinsarbeit ist. Denn Kinderfußball ist etwas ganz anderes, als viele Erwachsene meinen. Jede Sekunde im Training und im Spiel muss sich ausschließlich an den Interessen und dem aktuellen Können der Kinder ausrichten und eben nicht an den Vorstellungen der Erwachsen. Trainingselemente aus dem Erwachsenenfußball, wenn auch dosiert kopiert, führen eher zu negativen Erscheinungs-formen und leider nicht dazu, dass die Kinder weiter mit Begeisterung Fußball spielen und deshalb vor allem langfristig dabei bleiben. In der Begeisterung für das Fußballspiel stecken enorme Chancen für die ganzheitliche Förderung der Jüngsten, die in der heutigen Zeit mit den vielen anderen Freizeitangeboten mit weniger Bewegungsmöglichkeiten leider viel zu kurz kommt. Dazu muss sich jeder Kindertrainer jedoch altersgerecht an speziellen Zielen und Schwerpunkten orientieren, die sich klar vom „großen Fußball“ abheben. |
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Zentrale Ziele in den jüngsten Altersklassen sind neben der Freude am Sport und am Fußball auch die Förderung der sportliche Vielseitigkeit, um so vorhandene Bewegungsmängel ausgleichen, sowie die Förderung von positiven Persönlichkeitsmerkmalen. Weiter soll der Fußball den Kindern in kleinen Schritten und vor allem kindgerecht beigebracht und in diesem Zusammenhang auch die Grundregeln des Mit- und Gegeneinanderspielens vermittelt werden. | ![]() |
Wichtig ist in diesem Zusammenhang weiter auch die Tatsache, dass nicht das Spielresultat ausschlaggebend ist, sondern die Entwicklung und Förderung aller Spielerinnen und Spieler. Denn jedes Kind ist unabhängig vom Leistungsvermögen gleich wichtig! Nur so lässt sich die einmal geweckte Begeisterung der Kinder für den Fußball auch langfristig aufrechterhalten. Zusätzlich werden die Vereinsjugendtrainer in einem anschließenden Theorieteil über mögliche Qualifizierungsangebote und andere aktuelle landesspezifische Fußballthemen informiert. Seit 2012 werden neben den Vereinen auch vermehrt die Grundschulen im Lande angefahren. Dort soll das Thema Fußball verstärkt in den Fokus gerückt werden, um neben den Sportlehrerinnen und –lehrern auch den fachfremden Lehrkräfte Anreize für weitere Qualifizierungsmaßnahmen mit Schwerpunkt Fußball zu geben und auf fußballpraktische Fortbildungsangebote sowie auf eine mögliche Kooperation zwischen Schule und Verein hinzuweisen, so dass gerade bei offenen Ganztagsschulen der Fußball in der Schule durch eine entsprechende AG wieder einen anderen Stellenwert bekommt. Nach 6 Jahren und über 800 Einsätzen in Schleswig-Holstein ist im Ergebnis festzustellen, dass das DFB-Mobil immer noch gut ausgebucht ist, zumal in jedem Jahr bedingt durch die Kinder neue Trainer hinzukommen. Auch lässt sich anhand der Zahlen für die Trainerlehrgänge seit 2009 schon ein Anstieg feststellen, der u. a. auch auf den Einsatz des DFB-Mobils zurückzuführen sein dürfte. Diese Zahlen sind neben den vielen positiven Rückmeldungen Indizien dafür, dass an der Basis erhöhter Qualifizierungsbedarf besteht. Da sind jetzt die Vereinsverantwortlichen gefordert, die zum größten Teil kostenlosen Angebote so mit in die Vereinsarbeit einfließen zulassen, dass sie den Trainerinnen und Trainern ihre tägliche Arbeit erleichtern. Bericht: Lothar Rath, Mobil-Teamer seit 2012 mit bislang 200 Einsätzen im Verein und in der Schule sowie auch in Behindertenwerkstätten im Rahmen des Projektes „Dribbeln ohne Limits“. |
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